St. Marien fit für die Zukunft
Update der Pastoralvereinbarung und Immobilienberatungsprozess
Nachrichten zu den Zukunftsprozessen
Pfarreigremien haben Immobilienvereinbarung beschlossen (März 2025)
In ihren Sitzungen am 27. März haben der Pfarrgemeinderat und der Kirchenvorstand der Pfarrei St. Marien ein Immobilienkonzept verabschiedet. Die Inhalte dieses Immobilienkonzepts werden am Freitag den 4. April 2025 um 18.00 Uhr in der Kirche St. Petrus in Westhofen (Sankt-Peter-Weg 2-4) der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zweite Skizze im Immobilienberatungsprozess (Januar 2025)
Am 17. Januar hat die Projektgruppe im Immobilienberatungsprozess ihre zweite Skizze vorgelegt, eine weitere Diskussionsgrundlage dafür, wie eine Anpassung des Gebäudebestands an die derzeitigen Bedarfe und Herausforderungen gelingen kann. In diese zweite Skizze sind neben der bereits im August 2024 vorgestellten ersten Skizze (vgl. weiter unten auf dieser Seite) auch die zahlreichen und fundierten Rückmeldungen auf die erste Skizze genauso wie die Ergebnisse weiterer Gespräche und Überlegungen (prominent etwa im Bereich der Ökumene, mit der Stadt, der Denkmalbehörde etc.) eingeflossen.
Die Projektgruppe hat im Anschluss an die Vorstellung wieder eine ganze Reihe von Rückmeldungen und Anregungen zu dieser zweiten Skizze erhalten. Diese wurden gesichtet und in die Erarbeitung eines Entwurfs für eine Immobilienvereinbarung einbezogen, die Mitte März 2025 den Entscheidungsgremien der Pfarrei (Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand) zum Beschluss vorgelegt worden ist.
Im Zeitraum 17.01. – 31.01.2025 konnten Rückmeldungen auf die zweite Skizze an die Projektgruppe abgegeben werden. Diese sind sowohl in den Sitzungen der Projektgruppe als auch in einer gemeinsamen Sitzung der Projektgruppe mit Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat ausführlich diskutiert worden und in die Gestaltung eines Entwurfs zur Immobilienvereinbarung einbezogen worden. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der genannten Argumente und Diskussionspunkte.
Die endgültige Immobilienvereinbarung wird dann – vorbehaltlich der noch ausstehenden entsprechenden Entscheidung von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand – am 4. April um 18.00 Uhr in der Kirche St. Petrus in Westhofen (Sankt-Peter-Weg 2-4) der Öffentlichkeit vorgestellt.
Erste Skizze im Immobilienberatungsprozess (August 2024)
Die Rückmeldungen sind weiter unten auf dieser Seite sowohl in einer Zusammenfassung der Argumente und Ideen als auch im (anonymisierten) Wortlaut abrufbar. In der nächsten Sitzung der Projektgruppe wird diese die Rückmeldungen für die Weiterarbeit an der ersten Skizze nutzen. Die Projektgruppe wird auch im weiteren Prozessverlauf Möglichkeiten zur Partizipation geben. Dazu gehören neben Gesprächen mit Gruppierungen und Gremien auch Möglichkeiten, auf die Überarbeitung der ersten Skizze Resonanz zu geben. Die Projektgruppe ist sich dessen bewusst, dass es sich bei der Entscheidungsfindung um eine Dilemma-Situation handelt, in der es für einander widersprechende Lösungen gute und sehr gute Argumente gibt. In ihrer Steuerungsverantwortung für den Prozess möchte sie sowohl den Gremien als auch denen, die sich mit ihrer Kreativität in den Prozess einbringen, die Möglichkeit geben, Argumente und Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen, um am Ende zu einer Entscheidung zu kommen – im Wissen darum, dass am Ende wahrscheinlich immer eine „zweitbeste Lösung“ steht.
Dokumente zum Download
Häufig gestellte Fragen zur ersten Skizze (FAQs)
Welche Kriterien führen zur ersten Skizze? Welche Entscheidungskriterien sind relevant?
Welches grundsätzliche Kirchenverständnis steht hinter den Vorschlägen?
Pastoral / Seelsorge ist nicht an Gebäude gebunden
Im Zusammenhang des tiefgreifenden Wandels in Kirche und Gesellschaft sind unter pastoralen Orten nicht ausschließlich und nicht einmal primär eigene Immobilien, sondern genauso andere („fremde“) Orte zu verstehen, an denen sich Glaubenskommunikation und christliche Gemeinschaft ereignen. Wenn sich Kirche in Schwerte als Pfarrei St. Marien versteht, so steckt in dem dahinter stehenden griechischen Begriff für Pfarrei (par-oikia) gerade das Nicht-Heimelige, das Fremde/Ungewohnte, das zum pastoralen Ort wird. Ein festes Gebäudeprogramm, wie es die klassische Gemeindepastoral der 1970er und 80er Jahre kannte, wird es so heute und zukünftig nicht mehr geben können. Die multifunktionale Nutzung von Gebäuden wird dabei zukünftig (auch für Kirchengebäude) eher die Normalform denn die Ausnahme sein.
Ökumenische Kooperation wird zentral sein
Hinzu kommt die ökumenische Dynamik und die große Offenheit in christlicher Kooperation (sowohl inhaltlich als auch im Bezug auf Gebäude) gemeinsame Gebäude-Nutzungen zu ermöglichen. Ökumenische Parallelstrukturen sind weder theologisch noch gesellschaftlich weiter vermittelbar. Zwischen der Pfarrei St. Marien und den Ev. Kirchengemeinden in Schwerte sind deshalb konkrete Gespräche zu Kooperationen vereinbart.
Ist die nachhaltige Finanzierbarkeit der Kirchen-Immobilien das Hauptkriterium?
Der Entwurf reduziert um mehr als die „vorgegebenen“ 20-30%. Warum?
Grundlage für die erste Skizze der Projektgruppe waren Überlegungen zu einem nachhaltigen Gebäudebestand, der nicht innerhalb kürzester Zeit erneut reduziert werden muss, weil der Pfarreihaushalt zu diesem Zeitpunkt wieder nicht mehr ausgeglichen wäre. Wichtig ist, dass diese erste Skizze eine Diskussionsgrundlage ist, die in den kommenden Wochen – anhand der zahlreichen weiterführenden Rückmeldungen von Gemeindemitgliedern – deutlich überarbeitet wird.
Wann gibt es die erste Skizze zur neuen Pastoralvereinbarung?
Die Pfarrei lädt alle Interessierten für den 7.11.2024 um 19.45 Uhr zur Weiterarbeit an der Überarbeitung der Pastoralvereinbarung ins Pfarrheim St. Marien ein.
Welche Rolle spielt die seelsorgerische/pastorale Betreuung/Ausrichtung?
Im Zuge des Wandels von Seelsorge und Pastoral bildet (im hauptamtlichen Bereich) die Schulpastoral einen ersten Schwerpunkt, der fast gänzlich ohne pfarreieigene Gebäude auskommt. Auch die gesamte pastorale Ausrichtung wie sie sich im Diskussionsstand um das Update der Pastoralvereinbarung zeigt, ist stärker vom Engagement an anderen (pastoralen) Orte und Gelegenheiten geprägt (etwa die projektorientierte Neuaufstellung im Bereich diakonischer Pastoral).
Von daher wird es statt um eine „pastorale Betreuung“ stärker um eine Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen gehen, um – auch in ökumenischer Gemeinschaft – Orte in Schwerte etablieren (oder erhalten) zu können, an denen christlicher Glaube in Gottesdienst, Gebet, Gemeinschaft und diakonischem Einsatz eigenständig und selbst-sorgend gelebt wird.
Welche Vorgaben gibt es seitens des Erzbistums (bzw. anderer Stellen)?
Die Informationen zum konkreten Stand in unserer Pfarrei finden Sie stets aktualisiert in diesem Beriech der Homepage der Pfarrei (schwerterkirchen.de/zukunft).
Welche Aufwendungen fallen derzeit/zukünftig für die Kirchen-Immobilien an?
Als groben Richtwert kann man sagen, dass die Pfarrei derzeit schon über die Hälfte ihres Budgets (der sog. Schlüsselzuweisungen, Tendenz steigend bis über 70 % des Budgets) für den Erhalt und Unterhalt der Kirchen-Immobilien (Kirchen und Gemeindehäuser) ausgibt. Angesichts des Rückgangs der Kirchenmitgliederzahl (und damit auch des Kirchensteueraufkommens) und der gleichzeitigen Kostensteigerung der laufenden Kosten und insbesondere der Kosten für die Bauerhaltung lässt sich der Handlungsdruck unschwer erahnen.
Welche Finanzmittel stehen zukünftig unter der demographischen Entwicklung der Kath. Kirche in Schwerte zur Verfügung?
Die die kirchlichen Prognosen für Deutschland und das speziell das Erzbistum Paderborn liegen der Projektgruppe vor und sind auch beim Info-Abend zum Thema Finanzen vorgestellt worden (vgl. die Downloads auf der Seite des Erzbistums).
Was ist unter einem Baudenkmal zu verstehen? Welche Konsequenzen hat das? Wer braucht so ein Baudenkmal? Stehen dann noch Räume als Treffpunkt zur Verfügung?
Werden verbindliche Zuständigkeiten für eine Koordinierung während des Prozesses zwischen katholischer und evangelischer Seite geschaffen?
Bedeutet die Verlegung der Pfarrkirche nach Holzen nicht doch eine Zentrierung, nur an einem anderen Ort?
Frage nach der Zukunft der Gottesdienste / der Nutzung von evtl. profanierten Gebäuden für Gottesdienste (Wort-Gottes-Feiern / Eucharistiefeiern / Sakramentenfeiern)
Warum denken wir überhaupt über solch einen drastischen Eingriff nach? Eine Schließung und Zusammenlegung der Kirchen kann den Menschen noch weniger Grund geben hinzugehen.
Welche Angebote gibt es für Kinder und Jugendliche dann in Holzen und wer koordiniert diese?
Wurden die Ehrenamtlichen aus Villigst gefragt, ob Sie ihr Engagement in Holzen weiterführen würden?
Was bedeutet multifunktional? Kann das nicht konkreter beschrieben werden?
Bei der Vorstellung der neuen Gottesdienstordnung ist ein geringer Rückgang der Kirchbesucher verzeichnet worden. Ich würde gern die konkreten Zahlen kennen. Deutschlandweit ist die Zahl der katholischen Kirchenbesucher von 2021 bis 2023 von 0,9 Millionen auf 1,3 Millionen angestiegen. Das ist eine Zunahme von ca. 30%. (Quelle: Statista). Hat sich die Gemeinde in Schwerte von dieser Entwicklung abgekoppelt?
Schwerte hat sich also keinesfalls von den bundesweiten Entwicklungen abgekoppelt; allerdings ist das eigentlich keine gute Nachricht: Der Zunahme der Gottesdienstbesucher:innen um 30% ist ja gerade die pandemiebedingte Halbierung der Zahl vorausgegangen. In einer längerfristigen Betrachtung zeigt sich, dass die Zahl der Gottesdienstbesucher schon seit den 1960er-Jahren kontinuierlich abnimmt. Im Vergleich zu 1965 ist die Zahl (bis 2023) um 90% zurückgegangen. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren deutlich beschleunigt. Allein im Vergleich zum Jahr, in dem die letzte Kirche in Schwerte gebaut wurde (1989), ist die Zahl der Gottesdienstbesucher um 80 % zurückgegangen. Hinzu kommt, dass auch die Zahl der Mitglieder der Katholischen Kirche deutlich gesunken ist. In der Betrachtung seit 1989 ist das ein Rückgang um 28 %. Wenn also im Immobilienberatungsprozess nur eine Kürzung des Gebäudebestands um die häufig genannten 30 % vorgenommen würde (so die höhere der beiden Förderstufen des Bistums), wäre damit gerade einmal dem aktuellen Ist-Stand Rechnung getragen (und die Kostenentwicklung für den Unterhalt und Erhalt der Pfarreigebäude wäre noch nicht einmal berücksichtigt). Von daher spielen 30 % in der Tat eine wichtige Rolle; allerdings im Sinne des Rückgang der Mitgliederzahl und nicht einer Steigerung.
Terminologie: Was ist der Unterschied zwischen „Auftankstation an der Ruhr“, „Familienkirche“ oder „Baudenkmal“?
Die Begriffe sollten deutlich machen: an jedem Ort, ob dort ein Gebäude aufgegeben wird oder nicht, wird es eine Veränderung geben. Und mit dem Erhalt eines Gebäudes ist auch eine bestimmte Funktion bzw. eine multifunktionale Nutzungsmöglichkeit verknüpft. „Auftankstation an der Ruhr“ lässt sich inhaltlich in viele Richtungen füllen: etwa als multifunktional genutzte Hochzeits- und Taufkirche, in der daneben auch Gemeindeversammlungen etc. möglich sind und die von Radfahrer:innen auf dem Ruhrtal-Radweg als Station besucht werden kann. „Familienkirche“ deutet an, dass an einem Standort fokussiert Angebote für Kinder und Familien sowie evtl. generationenübergreifende Angebote verortet werden sollen. Das Wort „Baudenkmal“ hat zunächst eine Wertschätzung für den Denkmalwert der Kirche St. Monika in Ergste ausdrücken wollen. Auch dieses Wort beinhaltet jedoch noch keine Vorstellung zu einem Nutzungskonzept.
Wünschenswert wäre es, die Kirchengebäude auch weiterhin gottesdienstlich nutzen zu können, gleichzeitig aber weitere Nutzungsmöglichkeiten zu erschließen. Im Rahmen der ersten Skizze hat die Projektgruppe für keinen der Standorte ein ausführliches Nutzungskonzept erstellt.
Wie hoch ist die Vorgabe zur Flächeneinsparung und wie hoch ist die umgesetzte Einsparung bei den beiden vorgestellten Varianten der Skizze?
Das Erzbistums Paderborn knüpft bestimmte Zuschüsse an zwei Stufen der Reduktion (20% und 30%; vgl. dazu die Präsentation zum Info-Abend „Immobilien“). Verkaufserlöse können dabei in den Haushalt der Gemeinde fließen und dort eingesetzt werden.
Bei den Überlegungen zur ersten Skizze hat es die Projektgruppe nicht auf eine möglichst genaue Zielerreichung (Einsparung von 20% oder 30%) abgesehen. Beide Varianten übersteigen eine Reduktion der Bruttogeschossflächen um 30% deutlich. Hintergrund der Überlegungen war auch die nachhaltige Finanzierbarkeit der laufenden Kosten und der Bauerhaltungskosten aus dem Pfarreihaushalt.
Was bedeutet bei der dezentralen Variante die Aufgabe der Marienkirche? Ist dieses Gebäude nicht auch ein Baudenkmal? Kann man überhaupt dort Kosten sparen?
Welche kirchlichen Aktivitäten (Messen, Gottesdienste, andere Angebote) finden im Detail in welcher Häufigkeit und mit wieviel[en] Teilnehmern statt?
Ist die Mitnutzung von Haus Schwerte nicht bereits heute möglich?
Es wäre wichtig, die Zeitschiene der geplanten Umsetzung zu kennen.
Was bedeutet „Pfarrheim wird langfristig vermietet“ (Westhofen)? Wird es damit für die Gemeindearbeit dauerhaft aufgegeben oder nur die nächsten 10 Jahre?
Inwieweit ist mit dem kath. Krankenhaus und der Paulus Gesellschaft diskutiert worden, dass die Krankenhauskapelle die zentrale Funktion in Schwerte übernehmen kann. Hier sollte es unbedingt klare, vertragliche Regelungen geben. Gab es hierzu Gespräche? Was ist die Einstellung des Erzbistums?
Wird es eine statistische Auswertung der Rückmeldungen zur ersten Skizze geben?
Kleine Statistik der Rückmeldungen
Ganz allgemein sind 247 Rückmeldungen zur ersten Skizze bei der Projektgruppe eingegangen, davon 80 über das Kontaktformular auf der Homepage (32,4 %), 56 via Email (22,7 %), 45 mit Rückmeldekarten in der Pfarrkirche (18,2 %) und 66 bei der Vorstellung des ersten Bildes (26,7 %). Diese Zahl entspricht ca. 53,7 % der regelmäßigen Gottesdienstbesucher bzw. etwa
1,98 % der Katholik:innen in Schwerte.
Inhaltlich betreffen von den Rückmeldungen 87 die Gesamtperspektive (35,2 %), 12 St. Antonius (4,9 %), 15 St. Christophorus (6,1 %), 3 Heilig Geist (1,2 %), 44 St. Marien (17,8 %), 19 St. Monika, Ergste (7,7 %), 9 St. Petrus, Westhofen (3,6 %), und 58 St. Thomas Morus, Villigst (23,5 %).
Die 247 Meinungsäußerungen umfassen insgesamt ca. 273.000 Zeichen. Das entspricht ca. 152 Normseiten Rückmeldungen mit durchschnittlich 1133 Zeichen je Beitrag (also im Schnitt einer Dreiviertelseite pro Rückmeldung). Die Projektgruppe dankt insofern für eine große Zahl an sehr ausführlich argumentierenden Rückmeldungen, die nun gesichtet werden und in den weiteren
Prozess einfließen.
Werden die Rückmeldungen (evtl. in anonymisierter Form) veröffentlicht werden, um den Entscheidungsprozess transparent zu gestalten?
Was ist mit den nicht nutzbaren Gebäuden? Kann durch Veräußerung Geld direkt für die Gemeinde in Umbaumaßnahmen fließen?
Wie verteilen sich denn die steuerzahlenden, katholischen Mitbürger im Stadtgebiet?
St. Antonius (Geisecke) | 742 | 6,05 % |
St. Christophorus (Holzen) | 1994 | 16,27 % |
Heilig Geist (Schwerte-Ost) | 837 | 6,83 % |
St. Marien (Schwerte-Mitte) | 5012 | 40,89 % |
St. Monika (Ergste) | 1580 | 12,89 % |
St. Petrus (Westhofen) | 1370 | 11,18 % |
St. Thomas Morus (Villigst) | 722 | 5,89 % |
Eine Auswertung danach, ob bzw. wie viel sie zum Kirchensteueraufkommen in der Pfarrei bzw. einem ihrer Bezirke beitragen ist nicht möglich.
Was ist denn den Kirchenbesuchern wichtig?
Für jemanden, der nicht am Prozess beteiligt ist, sind die Begriffe "zentrale" bzw. "dezentrale" Variante nicht verständlich. Was ist damit gemeint?
Während die eher „zentrale“ Variante auf ein starkes Zentrum der Pfarrei (die St. Marien-Kirche in Schwerte-Mitte) setzt, will die eher „dezentrale“ Variante die Lebendigkeit christlicher Präsenz in den Pfarrbezirken und Sozialräumen von Schwerte stärken. Obwohl beides grundsätzlich wünschenswert ist, ist es angesichts der Entwicklung der kirchlichen Finanzen, vielmehr aber auch angesichts der Entwicklung der Zahl der hauptberuflich und ehrenamtlich Engagierten in der Pfarrei, der Entwicklung der Gottesdienstbesucher:innen und der Teilnehmer:innen an kirchlich-gemeindlichen Veranstaltungen unrealistisch, beides gleichzeitig zu realisieren.
Die Differenzierung zwischen den beiden Varianten (eher zentral – eher dezentral) geht auf Rückmeldungen zurück, die Beteiligte am Auftakt-Workshop zum Immobilienberatungsprozess in unserer Pfarrei (am 16.4.2024) gegeben haben.
Warum handelt es sich bei der zentralen Variante um die sehr viel kostspieligere Variante?
Ob es hinsichtlich laufender Kosten auch die kostspieligere Variante ist, hängt dann auch von der zukünftigen Nutzung ab. Bei einer multifunktionalen Nutzung können evtl. Nutzungsentgelte erwartet werden. Bei einer Verlegung der Verwaltung entfielen die Sanierungskosten und laufende Aufwendungen für das Pfarrhaus und /oder Pfarrheim.
Kann die Kirche St. Marien für Anderes als Gottesdienste sinnvoll genutzt werden? Was könnte sonst an diesem Ort stattfinden? Wer würde dieses Gebäude erwerben und einer angemessenen anderen Nutzung zuführen?
Ist die Umgestaltung der Kirche (St. Marien) preiswerter als Renovierung und Erhalt des Pfarrheims?
Wie auch zukünftig Räume für kirchlich-gemeindliche Veranstaltungen (auch in Schwerte-Mitte) angeboten werden können, ist Gegenstand der weiteren Überlegungen. Der Konferenzraum des Pfarrhauses etwa wird schon kurzfristig auch für Gemeindegruppen (bis ca. 15 Personen) zur Verfügung stehen.
Hat es schon Gespräche mit dem Trägerverein des ehemaligen Ev. Gemeindehauses (Villigst) zur Nutzung durch die kath. Gemeinde gegeben?
Warum gibt es zum Beispiel keinen Hausbesuch bei den zugezogenen Familien?
Auch ein neuer Flyer für Zugezogene ist – gemeinsam mit den Schwesterkirchen der Ökumene in Schwerte – erstellt worden und die Kirchen waren mit einem gemeinsamen Stand beim Neubürgerempfang der Stadt Schwerte vertreten. Künftig sollen die Flyer für Neuzugezogene auch postalisch verschickt werden. In diesem Zusammenhang kann auch das Angebot eines Besuchs bei Neuzugezogenen, der evtl. von einer Gruppe von Haupt- und Ehrenamtlichen getragen wird, ein sinnvolles Angebot sein.
Immobilienberatungsprozess
In einer Projektgruppe arbeiten Vertreter:innen der Pfarreigremien und weitere Gemeindemitglieder zusammen, die jeweils ihre Erfahrungen und ihre Perspektive(n) auf die Herausforderungen und Chancen in der Entwicklung der Pfarrei St. Marien einbringen. Die Aufgabe der Projektgruppe ist es dabei, den Entscheidungsprozess in der Pfarrei zu steuern, d.h. Beteiligungsmöglichkeiten für Gemeindemitglieder und Interessierte zu schaffen, sodass eine gute Entscheidungsgrundlage geschaffen wird. Die eigentliche Entscheidung liegt am Ende des 12-15 Monate dauernden Immobilienberatungsprozesses bei den Verantwortungsgremien der Pfarrei (Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat).
Mitglieder der Projektgruppe: Guido Bartels, Achim Dreessen / Hartmut Görler (als Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde), Berthold Hof, Alexander Jaklitsch, Reinhard Kinkel, Wolfgang Koch, Annette Menke, Stephanie Prünte, Melissa Schymanietz.
Beraterteam des Erzbistums: Raphael Fortströer (Fachberatung Finanzen), Barbara Hucht (Prozessberatung), Nadine Nawa (Fachberatung Pastoral), Ute Völlmecke (Prozessberatung), Friederike Walecki (Fachberatung Bauen).
Der Immobilienberatungsprozess steht im Gesamtzusammenhang der Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn: Im Erzbistum Paderborn werden jetzt Immobilien und Flächen mit Hilfe einer eigens entwickelten Immobilienstrategie unter die Lupe genommen. Dabei geht es auch darum, Gebäudefläche zu reduzieren. Schließlich verursachen der Unterhalt und der Betrieb hohe Kosten. Und wenn ein großes Gebäude nur an einigen Tagen der Woche von wenigen Gemeindemitgliedern genutzt wird, müssen wir das hinterfragen. Diese Verantwortung tragen wir gemeinsam, auch weil es darum geht, die Schöpfung zu bewahren. Bei der Betrachtung blicken wir aber nicht nur auf die Gebäude an sich, sondern vor allem auf den Gesamtzusammenhang kirchlichen Lebens und pastoraler Angebote. Dafür wird in unserer Pfarrei parallel und als wichtige Vorarbeit für die Entscheidungsfindung in Bezug auf die pastoral genutzten Gebäude ein Update der Pastoralvereinbarung erarbeitet.
Update der Pastoralvereinbarung von 2015
Dazu fand im Oktober 2023 eine zweitägige Zukunftswerkstatt statt, bei der die drei Pfarreigremien neben einer Bestandsaufnahme auch erste Leitlinien für eine Fortschreibung der Pastoralvereinbarung erarbeitet haben.
In der Klausur des Pastoralteams im Januar 2024 ist die Pastoralvereinbarung in ihren Eckpunkten einer Revision unterzogen worden. Dabei sind – auch mit Seitenblick auf die Perspektive 2030+ des Erzbistums Paderborn – elementare Handlungsfelder für die pastorale Ausrichtung der Pfarrei herausgestellt worden. Zu diesen gehören neben der Caritas, die Förderung von freiwilligem und ehrenamtlichem Engagement, Evangelisierung, Ökumene, Pastoral im Kontext von Lebensthemen und -phasen sowie Nachhaltigkeit.
An diesen Handlungsfeldern und ihrer grundlegenden Bedeutung für die seelsorglich-pastorale Ausrichtung der Pfarrei haben die drei Gremien Ende Januar 2024 weitergearbeitet.
Mittlerweile liegen zu den Themen Leitsätze vor, die durch die Gremien der Pfarrei priorisiert worden sind. In einem nächsten Schritt werden diese grundsätzlichen Orientierung auf die Aktionen, Initiativen, Grupperiungen etc. hin konkretisiert und der zukünftige Umgang mit beraten.
Steuerungsgruppe „Update Pastoralvereinbarung“
Bei der Zukunftswerkstatt im Oktober 2023 hat sich eine Steuerungsgruppe gebildet, die die Aufarbeitung der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt und die Steuerung des weiteren Prozesses der Überarbeitung der Pastoralvereinbarung von 2015 verantwortet.
Mitglieder der Steuerungsgruppe sind: Reinhard Kinkel und Berthold Hof (Kirchenvorstand), Michael Kebekus, Stephanie Prünte und Carina Dziuron (Pfarrgemeinderat), Guido Bartels und Alexander Jaklitsch (Pastoralteam).
Termine im Immobilienberatungsprozess
Donnerstag, 15.05.25, 19:00 Uhr Gesprächsabend zum Schließungsprozess Heilig Geist
Ort: Pfarrheim Heilig Geist, Schwerte Ost (Osterberger St. 68b, 58239 Schwerte)
Dienstag, 20.05.25, 19:00 Uhr Gesprächsabend zum Schließungsprozess Pfarrheim St. Marien
Ort: Pfarrheim St. Marien (Goethestr. 22, 58239 Schwerte)
Freitag, 23.05.25, 19:00 Uhr Gesprächsabend Schließungsprozess Pfarrheim St. Monika
Ort: Pfarrheim St. Monika, Ergste (Am Kleinenberg 7, 58239 Schwerte)